Warum dieser Blog? Ganz blöde Antwort: Es soll der Blog sein, den ich immer gesucht habe und nirgendwo finden kann. Es gibt ja eine Menge toller Blogs, die sich alten Hifi-Geräten widmen, dieses etwa oder jenes, hier und da. Und da. Es gibt auch einige Foren, hier schreibe ich auch ab und zu etwas. Aber die Blogs, die ich kenne, sind entweder Fotoblogs, was ich super finde und gerne anschaue, aber selbst nicht gut kann. Oder es sind Bastelseiten, wo Leute zeigen, wie sie Geräte restauriert haben, aus Stolz aber auch, damit die Leser etwas lernen können für ihre eigenen Restaurationsprojekte. Auch die Foren sind vor allem von Technikleuten dominiert. Das bin ich nicht, ich kann nicht mal vernünftig löten.
Bei Geraffelhausen soll es um die Schönheit der alten Verstärker, Receiver, Tuner und Plattenspieler gehen (Tonbandgeräte und Tapedecks interessieren mich nicht). Und darum, meiner neuen Leidenschaft für diese Dinge nachzuspüren. Sie kommt ja auch für mich überraschend, jahrelang war es mir ziemlich gleichgültig, auf was für Eqipment ich meine Musik gehört habe. Das hat sich vor einem Jahr geändert. Warum, weiß ich gar nicht mehr genau. Ein paar Dinge kamen zusammen. Bei einem Freund sah ich einen alten Plattenspieler, und der Revox Receiver, den ich von meinem Großvater geerbt hatte, ging kaputt und musste repariert werden. Ich fing an, im Internet nach Werkstätten und nach alten Plattenspielern zu suchen und so kam dann eins zum anderen.
Es ist ja interessant, wie das Internet alle Arten des Sammelns verändert hat. Nicht nur auf der aller offensichtlichsten Ebene, dass alle Dinge heute zugänglich sind, dass man kaufen kann, was man will, wenn man das Geld hat und weiß, wo man gucken muss. Das war ja früher anders, wo eher der Mangel regierte und nicht der Überfluss – wo man allerdings öfter Schnäppchen machen konnte, weil Leute nicht wussten, was das Zeug wert ist, das sie verkaufen wollten. Das lässt sich heute leicht feststellen. Der größte Unterschied gegenüber früher dürfte sein, dass die Geschmacksbildung so viel einfacher geworden ist.
So ging es dann auch weiter: im Internet. Auf Ebay, selbstverständlich und bei den Kleinanzeigen von Ebay. Bis ich die Hifi-Foren entdeckte und dort herumklickte. Richtig ernst wurde es allerdings erst, als ich die Reparaturberichte von Armin Kahn entdeckte, dem Betreiber von Good Old Hifi, einer renommierten Werkstatt für Vintage-Hifi-Restaurationen. Der stellte bis Ende 2014 jede Woche mehrmals Bilder seiner Arbeiten auf die Seite www.old-fidelity.de. Mit Kommentaren. Also meistens: ein Foto wie das Gerät aussah, als es in die Werkstatt kam, ein paar Bilder vom Innenleben. Und am Schluss eine Aufnahme des fertigen Geräts. Diese Berichte, mittlerweile stehen sie auf der Homepage der Firma, waren so etwas wie meine Vintage-Hifi-Abendschule. Es sind hunderte von Verstärkern, Receivern, etc.
So etwas wäre in der Vor-Internet-Zeit noch undenkbar gewesen. Damals musste man auf Flohmärkte gehen, alte Hifi-Magazine horten, bei Trödlern herumlungern. Heute sind die Informationen besser, auf die man Zugriff hat. Das ganze ist keine Geheimwissenschaft mehr – was ja auch seine tragischen Momente hat. Der Umstand, für sein Wissen arbeiten zu müssen und dafür mit einem Vorsprung belohnt zu werden, hatte ja immer auch etwas für sich.
Aber damit ist es heute vorbei.
Herzlichen Glückwunsch zu dieser toll gemachten Seite. Endlich mal eine Beschreibung unseres analogen, so hoffe ich doch, Hobbies aus emotionaler Sicht. Bin sehr gespannt womit es weitergeht.
Gruß
Markus
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Danke! Ich versuche, einmal die Woche etwas zu schreiben. Mal schauen, ob ich es schaffe.
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Viel Erfolg und ruhig ein paar mehr Bilder dürfen es werden. Alles gute ich schaue öfters mal im Blog vorbei!
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Danke. Bin leider so ein schlechter Fotograf. Aber man lernt ja dazu…
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